Yachtcharter News

Überführung des neuen Hausbootes Babro Newline 15.00 Pool „Salomon“ von den Niederlanden an die Havel

Freitag, 10. August 2012: wir können unsere Babro 15.00 Newline Pool „Salomon“ endlich aus der Werft in Holland abholen. Wir starten an diesem Freitag gegen 19.00 Uhr in der Werft. Unsere Reise führt in Holland durch Friesland über Groningen, Hoogezand-Sappeemeer, Veendam, den A.G. Wildervanckkanaal, den Stadskanaal, Musselkanaal. Auf der Karte ist das die kürzeste Strecke, was wir nicht wissen, dass uns etwa mindestens 100 Hubbrücken und Drehbrücken und einige Schleusen erwarten.

Wenn man Zeit hat, ist das eine wirklich wunderschöne Strecke. Aber wir müssen uns sputen, denn wir müssen spätestens nächsten Freitag in Brandenburg an der Havel sein, da die ersten Chartergäste unser neues Hausboot bereits für Reise auf der Havel und der Spree gebucht haben.

Unser Hausboot „Salomon“ passt mit seinen 15 Metern Länge und 4,60 Metern Breite gerade so durch die holländischen Brückenöffnungen. Die Bug- und Heckstrahlruder leisten dabei sehr gute Dienste und manövrieren uns problemlos durch die sehr engen Brücken. Eingeschränkt im schnellen Vorankommen sind wir auch durch die holländischen Brückenöffnungszeiten von 9.00 bis 19.00 Uhr. Für Urlaub perfekt, unter Zeitdruck viel zu kurz.

Auf dem Hausboot durch die Niederlande

Am Vormittag des dritten Tages kommen wir nach Veendam, einer kleinen Stadt mit traditioneller Eisenbahn. Hier bekommen wir gleich zwei Brückenwärter, die uns abwechselnd die Drehbrücken öffnen.

Überführung des Hausbootes "Salomon"

Von Brücke zu Brücke sind es etwa 200 bis 300 Meter: Die Brückenwärter fahren im Wechsel mit dem Fahrrad oder der Vesper voraus, um uns den Weg zu bereiten. Ein wunderschönes Schauspiel, weil sich jede Brücke per Hand mit einem anderen Mechanismus öffnen lässt. Wir fahren direkt durch die Innenstadt an Geschäften und Gaststätten vorbei. Unsere „Salomon“ als Sportboot hat schon eine imposante Größe mit ihren 15 Metern Länge und 4,60 Metern Höhe. Selbst die oft Boot fahrenden Holländer staunten nicht schlecht, in ihrem kleinen Kanal solch einen „großen“ Besuch zu haben. Es werden an diesem Tag 62 Brücken und einige Schleusen sein, kündigt uns einer der beiden Brückenwärter an und von 12.00 bis 13.00 Uhr ist Mittagspause. Wir nutzen natürlich auch die Mittagspause zum Essen.

Es geht im Konvoi mit zwei weiteren Booten, besetzt mit Freizeitkapitänen, weiter. Mittags in Veendamm tauschen wir einen Teil unser Mannschaft aus, da einige montags wieder arbeiten müssen.

Am 4. Tag werden es nur 45 Brücken und Schleusen bis zum Stadskanaal sein. Um den Haren-Rütenbrock Kanal nach Deutschland noch zu durchfahren, hätten wir genau eine halbe Stunde früher in Ter Apel sein müssen. Aber im Laufe des Tages haben wir noch zwei weitere Freizeitskipper zum Konvoi dazu bekommen und die sind ein bischen langsamer wie wir. In der Schleuse Stadskanaal gibt es dann noch einen kleinen Zwischenfall: von einem holländischen Boot ging der Hund über Bord. Die kleine Aufregung, bis der Hund wieder an Bord war, dauerte natürlich seine Zeit.

Die Mittagspause an diesem Tag nutzen wir zum Nachbunkern unseres Proviants. Direkt am Kanal befindet sich ein Aldi Markt und ein schöner Laden für Ausstattung wie Spiegel und Toiletten-Küchenausstattung usw. und die brauchen wir noch auf unserem Boot.

Anleger in Holland

Der Einkaufsbummel geht also länger als die Mittagspause, so dass der Anruf von der restlichen Crew kommt: „Wir müssen schon mit dem Bootskonvoi weiterfahren.“ Also muss ein Taxi her, aber in der ländlichen Gegend von Holland gibt es natürlich so schnell kein Taxi. So wird kurzerhand die Mutter von der Chefin des Ausstattungsladen mit ihrem Auto mobilisiert und an der 3. Brücke kann der Einkauf zugeladen werden und die Crew ist wieder vollständig.

Die Heimat kommt langsam in Sichtweite

Am Dienstag nehmen wir Anlauf auf Deutschland und können gleich um 8.00 Uhr den Haren-Rütenbrock Kanal passieren. Uns wird bei der angekündigten Wassertiefe von max 1.50 Meter doch ein wenig mulmig, zumal die 1,50 am als Mittelwert angegeben sind und es auch teilweise ein wenig flacher sein kann. Wir hoffen, dass wir nicht unterwegs wieder einen Kran bestellen müssen. Aber alles geht gut. Bis auf ein paar flache Stellen kommen wir nach 2,5 Stunden durch. In der Schleuse Haren angekommen, werden wir sehr freundlich von dem Schleusenwärter empfangen und bekommen sogar Kartenmaterial für das Teilstück Ems zum Mittellandkanal.

Anlegen an der niederländischen Grenze

Aber als wir auf der Ems endlich Gas geben können, merken wir, dass die Schraube vibriert. War es doch zu flach? Später wird sich herausstellen, dass wir einige Tampen und Stofffetzen vom Grund des Kanals mitgenommen haben.

Und leider verfehlen wir unser Ziel, auf dem Dortmund-Ems-Kanal die letzte Schleuse Bevergern zum Mittellandkanal „Nasses Dreieck“ zu schaffen, genau um eine halbe Stunde, so dass wir erst wieder am nächsten Morgen Mittwoch um 6 Uhr weiter fahren können.

Auf der Elbe/Havel Richtung Schoners Wehr

Aber jetzt haben wir freie Fahrt zum Zielhafen Schoners Wehr in Brandenburg an der Havel. Wir können jetzt Tag und Nacht durchfahren nach Magdeburg, über die Elbe, in der Badewanne. In der Schleuse Hohenwarthe mit 19 Meter Hub lässt uns der Schleusenwärter am Donnerstag Mittag noch einmal über eine Stunde liegen. Sein Kommentar: „Heute ist euer Glückstag, das wir schon dran sind“.

In der Wusterwitzer Schleuse werden wir schon von Weitem mit Grün empfangen und können gleich einfahren. Wir sind fast zu Hause in den heimischen Gewässern der Havel. Da kennen uns die Schleusenwärter. An der Vorstadt-Schleuse in Brandenburg an der Havel werden wir schon erwartet, hier wird die „Salomon“ nun öfter die Schleuse passieren. Um 21.00 laufen wir in unseren Heimathafen ein und sind ziemlich erschöpft aber auch froh, dass wir es pünktlich geschafft haben.

Am Freitag, dem 17. August 2012 wird die Babro 1500 Newline „Salomon“ ihren Charterbetrieb beginnen.
(Unterwegs aufgezeichnet von Mario Mischker und seinen Mitfahrern)

1 Gedanke zu „Überführung des neuen Hausbootes Babro Newline 15.00 Pool „Salomon“ von den Niederlanden an die Havel“

  1. Hallo Herr Mischker, wir waren einer Ihrer mitfahrenden Freizeitkapitäne auf dem Staadskanaal und zwar die Aquanaut Klärchen. Tut uns leid, dass Sie es am Haren-Rütenbrock-Kanal doch nicht geschafft hatten.
    Auch für uns war in Haren zunächst Schluss. Wegen Überhitzung des Motors trieben wir auf der Ems-bloß gut, dass gerade ein Holländer kam und uns abschleppte. Die Werft kam am nächsten Tag. Impellerreste von einem vorhergehenden Ereignis hatten den Kühlkreislauf verstopft. Dann mit gebremsten Volldampf weiter. Auf der Ems dümpelten wir mit 6km/h mit 5 anderen Booten von Schleuse zu Schleuse hinter einem Berufsschiff her.
    Gestern Ankunft in Potsdam und was liegt neben uns ? Die Salomon, beladen mit bayrischer Energie.
    Jetzt geht es gemütlich in Richtung Dahme und wir senden herzliche Grüsse!
    Reinhard und Kristina Scholz nebst Baby Klara.

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